Adolphe Thiers wurde am 16. April 1797 in Marseille als Sohn eines Schlossers geboren. Ab 1821 in Paris, engagierte er sich dort in der liberalen Bewegung, verdiente sich erste Lorbeeren als Journalist der Zeitungen Constitutionnel und Mitbegründer des Blattes Le National, das die konstitutionelle Monarchie forderte.
In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde er bekannt durch seine „Geschichte der französischen Revolution“, was seiner politischen Karriere sehr zugute kam. Er bewunderte Napoleon, und 1830 war seine Unterstützung mitentscheidend für die Machtübernahme von „Bürgerkönig“ Louis Philippe. In den folgenden Jahren übernahm er mehrmals Ministerämter, und wurde 1836 und 1840 jeweils kurzzeitig Premierminister.
Ab 1840 in der Opposition, bekämpfte er schon damals die politische Linke. 1851 verweigerte er Napoleon III die Unterstützung, wurde deswegen für ein Jahr ins Exil getrieben und nach seiner Rückkehr ins Parlament 1863 eine der Leitfiguren der liberalen Opposition.
An die Spitze des französischen Staates gelangte er in den Tagen der Pariser Kommune. Im Februar 1871 wurde der entschiedene Kriegsgegner zum Leiter einer provisorischen Regierung gewählt, der nach der Kapitulation gegen Preußen Friedensverhandlungen mit Bismarck führen sollte. Unter seinem Befehl schlug die Armee den Aufstand der Pariser Kommune mit größter Brutalität nieder. Über 35000 Pariser Bürger starben bei einem der schlimmsten Massaker in Europa im Mai 1871.
Ab August 1871 war Adolphe Thiers der erste Staatspräsident der Dritten Republik, bis er 1873 das Amt an den Royalisten Patrice de Mac-Mahon verlor. Er verstarb am 3. September 1877 im Alter von 80 Jahren als aussichtsreichster Kandidat für das Präsidentenamt während des Wahlkampfes.
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