Émile François Loubet wurde am 31.Dezember 1838 in Marsanne geboren. Sein Vater, ein wohlhabender Bauer, war der Bürgermeister von Marsanne. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Paris wurde der Republikaner zunächst Bürgermeister von Montélimar und schließlich 1876 als Abgeordneter des Departements Drôme in die Deputiertenkammer gewählt.
1885 wurde er Senator und 1887 erstmals Regierungsmitglied. Er engagierte sich in der Bildungspolitik und warb für eine säkulare, kostenlose Grundschule bei allgemeiner Schulpflicht. Von 1887 bis 1896 wirkte er als Minister für öffentliche Arbeiten, als Ministerpräsident, als Innenminister und als Senatspräsident.
Seine Wahl zum Staatspräsidenten Frankreichs erfolgte am 18. Februar 1899, nachdem sein Vorgänger Félix Faure im Amt verstorben war. In seiner Amtszeit forcierte der linksbürgerliche Freimaurer die Trennung von Kirche und Staat, setzte sich für eine Wiederaufnahme des Dreyfus-Verfahrens ein, begnadigte schließlich Alfred Dreyfus, und engagierte sich stark in der Außenpolitik.
In der Entente Cordiale wurden dank der verbesserten Beziehungen 1904 die Kolonialstreitigkeiten mit England beigelegt. 1905 wurde die Trennung von Kirche und Staat bei freier Ausübung des Glaubens gesetzlich festgeschrieben. Loubet verzichtete nach Ablauf seiner Amtszeit 1906 auf eine erneute Kandidatur. Er starb am 20. Dezember 1929 in Montélimar.
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