Jean Paul Pierre Casimir-Périer wurde am 8. November 1847 als Sohn einer Politikerfamilie in Paris geboren. Er begann seine politische Karriere als Sekretär seines Vaters Auguste Casimir-Périer, der unter dem gemäßigten Republikaner Adolphe Thiers als Innenminister tätig war.
Im Jahr 1874 wurde er Generalkanzler des Departements Aube, welches er ab 1876 auch in der Abgeordnetenkammer vertrat. Entgegen seiner Familientradition unterstützte er den linken Flügel der Republikaner. Er setzte seine Laufbahn als Untersekretär des Kriegsministers (1883 – 1885), als Vizepräsident der Abgeordnetenkammer (1890 – 1892) und als Premierminister (1893 – 1894) fort.
Am 24. Juni 1894 wurde er unmittelbar nach dem Attentat auf Präsident Carnot zum Präsidenten der Republik gewählt. In seine Amtszeit fällt der Beginn der Dreyfus-Affäre. Dieser Skandal um die fälschlicherweise erfolgte Verurteilung des jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus wegen Landesverrats sollte die französische Nation noch über Jahre beschäftigen.
Nach nur sechs Monaten im Amt reichte Jean Casimir-Périer am 15. Januar 1895 einen Tag nach seinem Ministerpräsidenten Charles Dupuy den Rücktritt ein. Er zog sich gänzlich aus dem politischen Leben zurück und widmete sich fortan dem Bergbau. Im Dreyfus-Revisionsprozess 1899 widersprachen seine Aussagen jenen des Belastungszeugen. Er starb am 11. März 1907 in Paris.
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