Francois Paul Jules Grévy wurde am 15. August 1807 als Sohn einer großbürgerlichen Familie in Mont-sons-Vaudrey im Departement Jura geboren. Er begann seine Karriere als Rechtsanwalt und wurde 1868 Vorsitzender der Pariser Anwaltskammer. Politisch den republikanischen Prinzipien verschrieben, wurde er in der Februarrevolution 1848 von seinem Heimatwahlkreis Jura in die Verfassunggebende Nationalversammlung gewählt.
Da er die Wahl Louis Bonapartes bei einer direkten Wahl des Präsidenten durch das Volk befürchtete, sprach er sich entschieden gegen dieses Verfahren aus. Nach Napoleons Staatsstreich 1851 gelangte er so in den Ruf staatsmännischer Klugheit, zog sich allerdings zunächst für einige Jahre aus der Politik zurück.
1868 wurde er erneut Abgeordneter des Departements Jura auf Seiten der Opposition. Von 1871 bis 1873 war er Präsident der Abgeordnetenkammer. Nach dem Rücktritt des Monarchisten Patrice de Mac-Mahon wurde er 1879 von den republikanischen Abgeordneten zum Staatspräsidenten gewählt und trug in den folgenden Jahren viel zur Demokratisierung des Staatswesens in Frankreich bei.
Er vertrat laizistische Prinzipien, setzte sich für eine Stärkung des Parlaments ein und unterstützte eine Amnesie für die Revolutionäre der Kommune. Der frühere Gegner des Deutsch-Französischen Krieges verfolgte er auch jetzt eine Außenpolitik der Entspannung. Nach seiner Wiederwahl 1885 musste er 1887 infolge eines Skandals um seinen Schwiegersohn Daniel Wilson zurücktreten. Er starb am 9. September 1891.
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