Raymond Poincaré wurde am 20. August 1860 in Bar-le-Duc geboren. Sein Vater war Meteorologe, sein Cousin der berühmte Mathematiker Henry Poincaré. Er selbst wurde später einer der erfolgreichsten Politiker Frankreichs, war von 1912 bis 1929 fünfmal Premierminister und von 1913 bis 1920 Staatspräsident.
Im Alter von 36 Jahren war er bereits dreimal als Minister tätig gewesen. Begonnen hatte er seine Karriere wie mehrere seiner Vorgänger nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Sorbonne als Anwalt. Seit 1887 Abgeordneter des Departements Meuse, avancierte er zum Wirtschaftsexperten und wurde 1893 Sprecher des Haushaltsausschusses.
Als Bildungsminister forcierte der die Trennung von Staat und Kirche. Er präsentierte sich als gemäßigter Politiker, der über den Parteien steht. In der Dreyfus-Affäre vermied er zunächst eine klare Stellungnahme und unterstützte Dreyfus schließlich zögernd.
Im Jahr 1913 wurde er mit Unterstützung des Mitte-Rechts-Bündnisses Staatspräsident. Er vertrat eine nationale Haltung und stärkte die Triple Entente. Ab dem Beginn des Ersten Weltkrieges trat er für die Fortsetzung des Krieges bis zum Sieg ein und wurde zum Symbol der Union sacrée (dem Burgfrieden der Parteien während des Krieges).
Nach dem Krieg ließ er als Präsident der Reparationskommission 1923 das Ruhrgebiet besetzen. Er verlor zwar die folgende Wahl 1924, erhielt jedoch 1926 zur Stabilisierung des Franc erneut den Vorsitz des Ministerrates. 1929 trat er krankheitsbedingt zurück und verstarb am 15. Oktober 1934 in Paris.
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